Zum Faktorenhof
„Die wohlhabend gewordenen Faktoren oder deren Nachkommen begnügten sich nicht mit der üblichen Bauweise. Bedürfnis und Ansehen verlangten „standesgemäßes Wohnen", und der vom Weber erarbeitete Reichtum erlaubte es ihnen. Schon als Bauplatz wurde nicht jedes Stück Land genommen. Das Gebäude wurde unterkellert und dadurch etwas herausgehoben. Einige von Steinmetzen bearbeitete Stufen führten zum Eingang, einer Doppeltür, hinauf. In den gegen Norden gelegenen Teil des Hauses wurden zwei Gewölbe eingebaut. Nach dem Süden zu lag die große sechsfenstrige Stube, in der die Warenausgabe und -abnahme erfolgte. Neben der Stube, auf den Hof zu befand sich der Aufenthaltsraum des Faktors, während die Küche zur Hälfte in den gewölbten Hausflur hineinreichte. Weitere Räume lagen im oberen Stockwerk und als ausgebaute Kammern unter dem Dach. Sämtliche Räume besaßen höhere Decken und waren ausgemalt. Auch der Dachstuhl war höher errichtet als bei gewöhnlichen Häusern und mit Ziegeln gedeckt. In das Dach waren als Fenster für die Dachkammern, soweit nicht Giebelfenster Licht spendeten, drei bis sechs sogenannte Ochsenaugen eingebaut. Die größeren Stuben- und Kammerfenster mit geschnitzten Fensterrahmen, das prächtiger geschnitzte Umgebinde, der repräsentative Eingang (der schweren Doppeltür und den vergitterten Hausfenstern) und das hohe Dach mit Krüppelwalmen kennzeichnen das Faktorenhaus.“ Auszug aus "CHRONIK EINES LAUSITZER WEBERDORFES - II. TEIL" von Richard Kießling
Zum Verein
Wir haben im Jahr 1997 zu viert den Plan geschmiedet, einen Verein zu gründen, Ines Eßer und Heiko Eßer-Weidemann wollten einen Verein für Kinder und Birgit und Frank Hübler wollten die Heimatstube retten. So haben wir uns zusammengetan und einen Verein gegründet, der den jungen Generationen das Vergangene und die Traditionen in unserem Dorf näherbringen will.
Uns lag auch etwas an der Heimatstube und durch die Möglichkeit, in dem alten Faktorenhaus ein Museum im Charakter einer alten Weberstube einzurichten, konnten wir unsere Interessen verbinden.
Weitere Leute kamen dazu und so wurde am 04. Juni 1998 wurde mit der Satzung der Verein offiziell gegründet.
Zwei Keramik-Gruppen und mindestens vier Veranstaltungen im Jahr spiegeln das Interesse am Verein und seiner Aufgabe wieder.